Ab und an gibt es sie auch bei uns: Diese tollen Tage, nach denen man ganz seelig im Bett liegt und glücklich einschläft. Heute war so ein Tag.

Unsere Familie liebt den Berliner Tierpark. Wir wohnen nicht weit weg und hatten überlegt, ob sich eine Familienjahreskarte wohl lohnen würde. Ja, das tut sie. Dadurch, dass wir nun gehen können, wann wir wollen, ist der Tierpark oft auch unter der Woche nachmittäglicher Spaziergang und Spielplatzbesuch. Die meisten Familien finden den Zoo besser und sagen, der Tierpark sei ihnen zu groß und weitläufig. Genau das finden wir prima. Ganz viel Platz. Der Große bekommt sein Laufrad und kann nach herzenslust Vor und Zurück fahren und Kreise drehen. Außerdem kann er wirklich ausdauernd den Tieren zuschauen und sich über sie freuen. Er gluckst vor sich, wenn die Eisbären im Wasser fangen spielen. Er unterhält sich mit Ente A, die nicht im Wasser bei den anderen Enten ist, und mutmaßt, dass Ente B sie geärgert haben könnte. Er hätte gern ein Nashorn für sein Zimmer. Er nennt den Katzenbär glücklich „sein Tier“, weil er vorne auf seiner Jahreskarte zu sehen ist.
Seit dem unsere Tochter da ist, laufen unsere Tierparkbesuche leider immer darauf hinaus, dass mein Mann mit unserer Tochter alleine durch die Gegend wandert während unser Sohn und ich zu den Tieren gehen und am Ende auf dem Spielplatz landen. Das ist natürlich besser, als dass uns zu Hause die Decke auf den Kopf fällt und wir uns gegenseitig auf den Wecker fallen, aber mittlerweile vermissen wir gemeinsame Ausflüge wirklich sehr.

Aber heute, heute blieb unsere Tochter sehr lange ruhig im Tragetuch. Sie war zwar lange wach, aber meckerte und schrie nicht. So starteten wir unsere gewohnte Route zu den Eisbären, weiter zu den Enten und dem Streichelzoo, am Spielplatz vorbei Richtung Elefanten, Zwischenstop bei den Tigern und sogar zu den Pinguinen sind wir gekommen. So weit! Und das, alle gemeinsam! Mein Mann und ich waren so glücklich und auch unser Großer schien sich zu freuen, dass wir uns nicht trennen mussten.
Mein Highlight: Nach einer Gummibärchen- und Stillpause auf einer Bank bei den Pinguinen hatte die ganze Familie Spaß daran ein paar Selfies aufzunehmen. Unsere Tochter hat gelächelt, unser Sohn hat gelacht. Und wir alle zusammen auf einem Bild. Aaahh, so lange schon habe ich mir ein Familienfoto gewünscht, aber in unserem Alltag ist für solche Nebensächlichkeiten einfach kein Platz. Das erste Familienfoto also erst dreieinhalb Monate nach der Geburt. Aber ich glaube, ich habe im Kreis gegrinst.
