Hello, herrliche Normalität: Erstes Drehen

Mein Mann kommt ziemlich fertig mit unserer Tochter aus dem Schlafzimmer. Man, sieht der zerknittert aus. Sie hat mittlerweile schon lange nicht mehr richtig geschlafen, weshalb mein Mann sich mit ihr hingelegt hatte. Nun kommt er also nach einer Stunde wieder aus dem Zimmer und, nein, natürlich hat das Kind nicht geschlafen, sondern ihm die Ohren betäubt. Kaum raus aus dem Schlafzimmer, grinst sie uns an. Wir murmeln etwas nicht jugendfreies.

Also legen wir sie erstmal im Wohnzimmer auf ihre Decke und wuseln schnell vor uns her. Wenn ein Baby abgelegt wird, geht bei den Eltern oft der Speed-Erledigungsmodus an. Auf’s Klo, ein Glas Wasser, vielleicht ein Müsliriegel, wenn der Magen gar zu sehr knurrt. Wenn’s gut läuft ist auch mal ein größeres Projekt drin: Duschen, Kochen, Aufräumen, Rechnungen begleichen.

Unsere Tochter liegt also auf ihrer Decke und ab und zu schauen wir heimlich ins Wohnzimmer. Uuuh, sie hat ihr Beinchen hoch oben in der Luft und dreht sich dann auf die Seite. Dabei angelt sie nach einer Rassel, die oberhalb ihres Kopfes liegt… ich halte den Atem an. Ja, ja, ja… nein… sie kippt wieder zurück auf den Rücken. Begeistert erzähle ich es meinem Mann. Zwei Köpfe strecken sich wieder heimlich ins Wohnzimmer und linsen zur Babydecke, aber unsere Tochter liegt auf dem Rücken und brabbelt. Während mein Mann sich dann im Wohnzimmer auf den Sessel setzt, wusel ich weiter in der Wohnung rum.

Als ich das nächste Mal ins Zimmer komme, deutet mein Mann vielsagend in Richtung unserer Tochter. Sie liegt auf dem Bauch und strampelt mit den Beinchen, was das Zeug hält. Och neeee, hab ich’s verpasst? Mein Mann nickt. Wie freuen uns wie die Schneekönige und kramen nach den Meilenstein-Karten, damit wir ein, zwei (hundert *hust*) Fotos machen können. Unsere Tochter hat sich zum ersten Mal vom Rücken auf den Bauch gedreht. Wie unfassbar normal. Damit sollten Eltern doch ihre Zeit verbringen. Die herrliche Normalität im Alltag mit Baby! Die vielen ersten Momente, die das erste Jahr mit sich bringt. Daran denken wir mit unserem Alltag im Überlebensmodus oft überhaupt nicht. Umso mehr trifft uns nun die Freude. Whoop Whoop.

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